Im Beitrag „Island Shopping“ hatte ich euch ja bereits angedeutet, dass es beim Thema Gesundheitscheck und medizinische Versorgung auf den Philippinen so einiges zu bedenken gibt. Viele Europäer, die wir kennen, mussten bis heute noch in keine der Kliniken – oder haben gelernt, mit den Gegebenheiten irgendwie klarzukommen. Ein lieber Freund von uns hatte diese Chance nicht mehr und starb wegen einer Fehldiagnose.
Wer also im Inselparadies leben will, muss sich auch darüber klar werden, dass er eine medizinische Versorgung wie in Europa, Australien oder selbst Thailand nicht finden wird. Ausnahme, wieder einmal, er geht nach Manila (oder auch Cebu) in eine der großen Privatkliniken. Im akuten Notfall hilft einem das aber auch nicht weiter.
In dieser Rubrik schreiben wir über unsere ungeschönten Erfahrungen mit Ärzten und Kliniken. Dazu muss man sagen, dass viele der Krankenschwestern wahre Engel sind, so mancher Arzt einfach nur unfähig. Wie im richtigen Leben eben.
Der Gesundheitscheck fürs Visum
Wir haben uns für das SRRV-Visum entschieden, was viele Vorteile hat. Um dieses zu erhalten, muss man allerdings nicht nur einen höheren Geldbetrag hinterlegen, sondern auch eine umfangreiche Gesundheitsprüfung über sich ergehen lassen. Tja, ein Entwicklungsland wie die Philippinen will im Gegensatz zu so manchem europäischen Staat schon wissen, wen sie hineinlassen.
Den Gesundheitscheck wollten wir ursprünglich noch in Deutschland machen lassen. Es stelle sich jedoch heraus, dass dieser viel zu lange gedauert hätte – und so entschieden wir uns, alles komplett in Dumaguete zu erledigen.
Warten auf den nächsten Aufruf.
Perfekt organisiert von der PHC (Philippine Healthcare Coalliation), die es leider nicht mehr gibt, hatten wir zehn Tage nach unserer Ankunft auch bereits den Termin. Um den medizinischen TÜV für unser Visum zu erhalten, standen Blutuntersuchung, Röntgen, eine Stuhl- und Urinprobe auf dem Programm. Hurra! Kosten für alles rund 600 Pesos (zirka zwölf Euro).
Wir also morgens ab ins Silliman University Medical Center (SUMC), wo wir erst an einem Schalter unsere Rechnung erhalten, diese dann an einem anderen Schalter begleichen und dann sofort in den Behandlungskreislauf eintauchen. Lobenswert und vorbildlich ist das ganze Thema Blutabnahme. Weniger erheiternd ist der Gang vors Röntgengerät. Die X-Ray-Abteilung der Klinik ist in einer dunklen Ecke untergebracht und, ehrlich gesagt, so richtig vertrauenserweckend sind die Geräte nicht. Aber…auch das haben wir überlebt.
Auch in der Klinik ist alles weihnachtlich geschmückt.
Was sich aber wirklich als Alptraum entpuppt, sind die sanitären Anlagen des Krankenhauses. Sie erinnern mehr an Kloaken. Doch wir haben keine Wahl, hatte man uns doch ein primitives Behältnis in die Hand gedrückt und grinsend gemeint, für die Untersuchung benötige man das volle Programm. Öhm. Einfach so? Ohne irgendetwas, um das irgendwie in das Behältnis zu packen? Ja, ohne irgendetwas.
Ich führe das nicht weiter aus. Es sei nur so viel gesagt: das haben wir nur geschafft, weil wir beide uns sehr lieben und uns gegenseitig sehr gestützt haben.
Dafür sind sie fix. Zumindest was die Ergebnisse betrifft. Bereits am Nachmittag halten wie diese in den Händen und werden bei dem uns zugteilten Doktor vorstellig. Er attestiert uns eine hervorragende Gesundheit, plaudert noch ein wenig über Gott und die Welt, drückt ein wenig seine Verwunderung aus, dass wir uns ausgerechnet die Philippinen ausgesucht haben und übergibt uns am Ende die Bestätigung fürs Visum. Immerhin. Innerhalb eines Tages haben wir alles erledigt.
Ich muss nicht erwähnen, dass Mr. Sheffield, der den ganzen Nachmittag Zuhause bleiben musste, sich riesig gefreut hat, als das Rudel endlich wieder da war. Und wir uns auch!