Der Abflugtag ist perfekt geplant. Und es wurde weder hektisch noch hatten wir massenhaft Zeit zu überbrücken. Auf dem Weg nach Frankfurt ein kurzer Stopp an einem kleinen Wald, wo Mr. Sheffield nochmal sein Geschäft erledigen darf und ein wenig springen kann. Die letzte Kälte, die er für lange Zeit erleben wird…
15.50 Ankunft Terminal 1: Puh, ist doch einiges an Gepäck. Und der Weg zum Abflug ist weit. Aber dank der Hilfe unserer Lieben kein Problem. Um 16.30 Uhr dann check-in in die Business-Class. Mit Hund eindeutig die bessere Wahl. Und auch mit der Menge an Gepäck. Alles funktioniert ohne Probleme.
Der Abschied
Dann wird das Abenteuer traurig – wir Mädels können uns einige Abschiedstränen nicht verkneifen. Es ist halt schon verdammt weit weg – und so mal eben auf einen Kaffee bei der besten Freundin vorbeischauen – das ist dann nicht mehr. Dennoch verbindet uns auch ein Gefühl großer Ruhe, denn in den 35 Jahren, in denen man sich kennt, waren wir alle schon an verschiedenen Enden dieser Welt, ohne dass man den anderen verloren hätte. Weh tut es trotzdem…
Kurz und schmerzvoll die letzten Drücker, dann ab zur Sicherheitskontrolle. Vor allem Sheffields Transportkörbchen wird genau inspiziert. Soll uns recht sein. Wir haben Zeit – und lieber eine Kontrolle zu viel als zu wenig. Wenngleich wir drei ja wissen, dass wir nix böses vorhaben.
Um 17.30 Uhr dann sind wir endlich durch und erholen uns noch ein wenig in der Business Lounge. Mann, bin ich zittrig….so kennt mich mein Schatz gar nicht. Ich spüre die Vorbereitungen der vergangenen Wochen in den Knochen – und gleichzeitig die Aufregung, ob auch wirklich auf der Tour alles klappen würde. Ein Glas Sekt lässt meinen Kreislauf wieder rundlaufen.
Das Abenteuer beginnt
18.00 Uhr: Sheffield muss in seine Box. Naja, Begeisterung sieht anders aus. Aber – es gibt Leberwurst. Da lässt Hund auch mit sich reden… Das Boarding ist für uns völlig stressfrei – und die Crew der Asiana heißt uns alle drei sehr herzlich willkommen. „Pet in cabin“ ist für das Team auf Flug OZ 542 überhaupt kein Problem.
18.30 Uhr. Pünktlich geht es los – und wir schauen uns alle drei tief in die Augen. Jetzt beginnt unser Abenteuer wirklich. Der Flug verläuft zum Glück ruhig. Nach dem Menü wird das Licht abgedunkelt und Schlafen ist angesagt. Zumindest der Versuch – denn aufgeregt sind wir alle. Bis auf Mr. Sheffield. Der schnarcht seelenruhig vor sich hin.
Aufenthalt in Seoul
Wegen unseres Vierbeiners haben wir uns für den Asiana-Flug nach Cebu via Seoul entschieden. Es gibt natürlich Flüge über Manila nach Dumaguete, aber in diesen darf Mr. Sheffield nicht in Kabine. Stellt euch mal vor….der Kleine im Frachtraum. NO WAY…. Also müssen wir die Cebu-Lösung wählen. So geht es also von Frankfurt via Seoul nach Cebu. Dann zwei Tage ausruhen und weiter per Schiff nach Dumaguete.
In Seoul haben wir acht Stunden Aufenthalt. Nach der Landung um 11.50 Uhr gehen wir so zügig wie möglich durch die Immigration (wo Sheffield gar nicht beachtet wird) und dann raus. Also für Nichthunde ist der Flughafen super. Er bietet alles, was reisende Zweibeiner so brauchen. Für den Hund von Welt jedoch sieht das Angebot mau aus. Gerade einmal ein paar künstlich wirkende Bäume….naja, zum pieseln reicht es gerade so. Und natürlich ist die Freude groß, aus der Box raus zu dürfen. Also kurz ein wenig springen auf Asphalt, ein wenig essen und trinken und dann mit dem Rudel ein wenig herumtraben. Ja, Reisen ist anstrengend.
Da wir alle etwas erschöpft sind, entscheiden wir uns, den Rest der Wartezeit in der Business-Lounge zu verbringen. Diese trennen von ihrem Pendant in Frankfurt allerdings Welten. Kaum Speisen- und Getränkeauswahl, wenig Ruhe-Möglichkeiten. Einzig die Massagesessel – die waren klasse und einer wurde direkt von uns ausgiebig genutzt. Da dieser in einem abgetrennten Raum stand, durfte auch Mr. Sheffield raus aus der Box und kuscheln.
Weiterreise nach Cebu
Abends geht es dann mit einer Stunde Verspätung weiter nach Cebu. Kaum in der Business angekommen, will uns die Stewardess erklären, wir hätten unser puppy in der Gepäckablage zu verstauen. Geht´s noch? Nun sind wir beide asienerfahren und wissen, dass Freundlichkeit das oberste Gebot ist. In diesem Fall – und auch, um jegliche weitere Diskussion im Keim zu ersticken – erklären wir ihr freundlich, aber so etwas von bestimmt, dass sie das ganz schnell vergessen sollte. Sie wolle allen Ernstes ein Lebewesen da oben einsperren? Sie gibt auf und Mr. Sheffield darf wieder unter den Sitz. Madame allerdings lässt sich nicht mehr sehen.
Die vier Stunden von Seoul nach Cebu sind weitaus anstrengender als die zwölf von FRA-Seoul. Aber um 1 Uhr landen wir dann endlich in Cebu. Dort wartet bereits eine sehr freundliche Veterinärin, bei der wir Sheffield bereits angekündigt hatten und die den Kleinen gleich aus der Box lässt, ihm zu trinken gibt und sehr rasch den Papierkram erledigt.
Dann reibungslos durch den Zoll mit freundlicher Begrüßung und unser Abholer vom Hotel ist auch schon da. 20 Minuten später sind wir dann endlich im Plantation Bay. Es ist das einzige Hotel in Cebu, das einen nächtlichen Fahrservice anbietet und Hunde erlaubt. Dafür verlagen sie aber auch stolze 200 Euro pro Nacht. Ganz ehrlich? Völlig überteuert. Von einem Vier-Sterne-Standard sind wir ewig weit entfernt.
Aber….wir sind da, der erste Teil unserer Reise ist geschafft…. und das Abenteuer geht weiter.