Dem Flughafen Seoul Incheon (Incheon Gukje Gonghang) eilt ein ausgezeichneter Ruf voraus, dem er auch gerecht wird. Die Planer wussten genau, was ein Langzeitreisender braucht auf seinem Zwischenstopp.

I ncheon (Incheon Gukje Gonghang)  ist das Drehkreuz von Korean Air und Asiana Airlines im Herzen Asiens mit 30.000 Beschäftigten. Im Jahr 2016 war er Ziel oder Zwischenstopp von mehr als 57 Millionen Passagieren (Vergleich Frankfurt rund 65 Millionen und Singapur 62 Millionen, Quelle: Wikipedia).

Wer in Incheon einen Zwischenstopp macht, hat meist bereits eine längere Reise hinter sich. Entweder von Australien/Neuseeland oder den Philippinen kommend mit Ziel Europa oder umgekehrt. Und jeder, der schon einmal einen zwölf Stunden und mehr Flug hinter sich hat, weiß, wie anstrengend das sein kann. Der Transitflughafen Incheon hat sich darauf spezialisiert, den müden Reisenden so viel Komfort wie möglich zu bieten. Wir hatten uns für die Route über Seoul entschieden, da wir mit Mr. Sheffield unterwegs waren, der unter allen Umständen bei uns mitreisen sollte. Bei einem Zwischenstopp in Manila wäre es nur mit einer philippinischen Airline weiter gegangen – und dort dürfen Hund nicht in die Kabine.

Breites Serviceangebot für müde Reisende

Wer sich frisch machen will, kann das in einen der vielen wunderbaren, privaten Duschräumen, die mehr an ein kleines Spa erinnern als an eine Nasszelle. Am Eingang erhält man von einer sehr freundlichen Koreanerin Handtücher, Schampoo, Duschgel, Zahnpasta und, wenn man möchte, einen Rasierer. Nach einer herrlichen Dusche sieht die Welt meist schon wieder besser aus und man kann das weitere Angebot des Flughafens erkunden.

Wer dort bleiben möchte, dem stehen verschiedene Relax- und Massagezonen, Internetbereiche, Schlafoasen, TV-Ecken, Restaurant und Bars zur Verfügung. Wer länger ausruhen will, kann auch ein Zimmer in einem der zahlreichen Transithotels buchen und dort tiefenentspannen. Übrigens: Die koreanische Küche zählt zu den gesündesten der Welt. Für uns war sie etwas gewöhnungsbedürftig, aber durchaus interessant.

Gratis Transittouren: Eine Idee von Seoul und Südkorea

Wer hingegen munter und neugierig ist, dem bieten die Südkoreaner einen ganz besonderen Service: Die Transittouren, mit denen man nicht nur die Wartezeit bis zu einem Anschlussflug vergnüglich verkürzt, sondern bei denen man auch noch eine Idee von Seoul und seiner spannenden Geschichte erhält. Es sind Touren unterschiedlicher Länge im Angebot. Von 60 Minuten bis zu sechs Stunden Dauer – je nachdem, wie viel Zeit man überbrücken muss. Die Touren beinhalten Museumsbesuche, Besichtigungen und den Besuch lokale Sehenswürdigkeiten. Wir hatten bei einer unserer früheren Reisen die dreieinhalbstündige City Tour gebucht. Und das bereits online vor der Abreise.

Dafür muss man allerdings den Transitbereich verlassen und „einreisen“. Dafür verteilt die Bordcrew bereits während des Fluges kleine Karten, die man entsprechend ausfüllen und später in Flughafen abgeben muss. Nachdem wir durch die Immigration sind, Fingerabdrücke genommen und unsere Pässe gestempelt wurden, suchen wir zügig einen der Tour-Stände, die sich zwischen den Autovermietungen, Geldwechslern und Reiseanbietern verstecken.

Dort prüft eine freundliche Koreanerin unsere Buchungsbestätigung und weist uns an, den ersten Ausgang des Gebäudes zu nehmen und nach einem kleinen Bus zu sehen. Dort angekommen, trafen wir bereits auf andere Kulturhungrige und unseren Guide. Jeder erhielt noch einen Ansteckbutton, der bestätigte, dass wir an dieser Tour teilnehmen durften und schon ging es los.

Es waren drei vergnügliche, interessante, spannende und lehrreiche Stunden, in denen wir zumindest eine kleine Idee von Südkorea, seiner Geschichte, Tradition und Kultur erhielten. Wer also einen Zwischenstopp in Seoul macht, sollte sich solche eine Tour auf keinen Fall entgehen lassen!

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Keine Angst vor langen Transitaufenthalten in Seoul. Der Flughafen bietet so viel, dass es am Ende immer knapp wird mit der Zeit. Wenn ihr eine Tour unternehmen wollt, reserviert ihr euch einen Platz am besten online von Zuhause aus. Wer sich noch mehr Anregungen holen möchte, was er während seines Aufenthalts tun kann, sollte einfach einmal hier einmal vorbeischauen.