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Zum Thema Arbeiten auf den Philippinen haben wir ja bereits einiges geschrieben. Heute geht es daher um das Thema Arbeiten in Spanien, was zwar lohnender ist als ein Job im Inselparadies, aber nicht unbedingt einfacher. Fiese Steuermodelle, schlechte Bezahlung und wenig Anerkennung prägen den Alltag, wenn man in Spanien arbeitet.
Von Mileuristas und Großverdienern
Habt ihr schon einmal von den Mileuristas gehört? Das sind keine Baristi, denen ein Malheur passiert ist, sondern gemeint ist damit der durchschnittliche Arbeitnehmer in Spanien. Mileuristas bedeutet wörtlich “1000-Euro-im-Monat-Verdiener. Kreiert wurde der Begriff 2005 von einer Leserin der Zeitung El Pais. Sie war stocksauer, dass sie als Hochschul-Absolventin mit ihren damals 27 Jahren in einer Werbeagentur in Barcelona gerade einmal 1.000 Euro verdiente und machte ihrer Wut in einem Leserbrief Luft. Mittlerweile gehört der Begriff zum spanischen Sprachgebrauch, sogar auf als Buchtitel hat er – im Gegensatz zu den meisten, die er beschreibt – Karriere gemacht.
Aktuell liegt der Mindestlohn in Spanien bei 1.080 Euro pro Monat; pro Jahr sind das 15.120 Euro (in Spanien zahlt man 14 Monatsgehälter). Am besten verdient man in den Industriezentren Madrid und Baskenland. Dort, wo es besonders schön ist, nämlich im Süden und auf den Urlaubsinseln hingegen, liegt das Durchschnittseinkommen deutlich darunter. Wer also meint, mit einem normalen Job locker über die Runden zu kommen, den muss ich enttäuschen. Denn auch in Spanien ist, je nachdem für welche Region man sich entscheidet, die Zeit der günstigen Preise für Leben und Wohnen vorbei.
Zu wenig zum Leben, zu viel zum Sterben: In Spanien verdienen viele Arbeitnehmer nur um die 1.000 Euro pro Monat.
Führungskräfte verdienen in Spanien gerade einmal die Hälfte im Vergleich zu Deutschland.
Spitzengehälter liegen gerade einmal bei rund 50.000 Euro
Interessant ist, dass selbst spanische Politiker nicht alle in Saus und Braus leben. Ministerpräsident Sanchez verdient 2023 rund 90.000 Euro brutto pro Jahr. Olaf Scholz, seines Zeichens Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, kassiert 30.000 Euro im Monat. Etwas anders sieht es bei seinen Kollegen aus. In Madrid, Katalonien und Baskenland genehmigen sich die Ministerpräsidenten über 100.000 Euro brutto.
Die Realität für die Masse sieht in Spanien allerdings weniger erquickend aus. Wer qualifiziert in der Landwirtschaft arbeitet, bringt rund 19.000 Euro im Jahr heim, Angestellte im gastronomischen Bereich und im Einzelhandel verdienen mit knapp 15.000 Euro per Anno noch weit weniger.
Selbstständig mit einer SL (Sociedad Limitada, spanische GmbH) oder Autónomo
Eine weitere Möglichkeit, in Spanien Geld zu verdienen, ist, sich selbstständig zu machen. Das geht entweder als Einzelkaufmann (Autónomo) oder aber, in dem man eine spanische GmbH gründet. Einfacher – sofern man nicht exorbitante Umsätze erwartet – ist es, sich als Einzelkaufmann registrieren zu lassen. Dafür bedarf es der Anmeldung bei der Sozialversicherung und beim Finanzamt. Wir empfehlen aber, sich für diese Schritte auf jeden Fall an einen Steuerberater zu wenden und sich bereits im Vorfeld der Gründung beraten zu lassen.
Das gilt auch bezüglich der Gründung einer SL, die noch sehr viel mehr Papierkram und Kosten mit sich bringt. Für eine SL bedarf es eines Mindeststammkapitals von 3.000 Euro, das aber auch als via Betriebsausstattung eingebracht werden kann. Man muss sich genau beraten lassen, welche Unternehmensform die richtige für einen ist, da beide Vor- und Nachteile haben.
Ganz gleich, wofür ich Euch entscheidet: Sozialversicherungskosten und happige Steuern treffen Euch in beiden Fällen. Auch, wenn wir immer wieder viele Handwerker erleben, die am Fiskus vorbeiarbeiten: Wenn ihr eine seriöse Firma habt, müsst ihr auch seriöse Rechnungen schreiben – und entsprechend Steuern zahlen. Die sind abhängig vom Einkommen und betragen zwischen 19 und 47 Prozent. Knackpunkt: Ab einem Jahreseinkommen von 60.000 Euro giltst Du hier schon als Großverdiener und zahlt bereits den zweithöchsten Steuersatz von 45 Prozent. Eine Steueroase ist Spanien wirklich nicht; dafür aber arbeitet man dort, wo andere Urlaub machen.
Wer nun meint, dass er dann ja besser fahre, wenn er weniger verdiene, der irrt. Nimmt man bis 12.450 Euro pro Jahr ein, verlangt der Fiskus bereits 24 Prozent, ab 20.200 sind es dann schon 30 Prozent und ab 35.200 Euro satte 37 Prozent.
Achtung: Residenten müssen ihr Welteinkommen versteuern
Stellenbörsen Spanien
Wenngleich man keine Wunder erwarten kann, wer einen Job in Spanien sucht und nicht allzu große Ansprüche hat, kann unter anderem bei diesen Stellenbörsen fündig werden:
Ja, die Erfahrungen haben mein Mann und ich auch gemacht. Ich würde zwar nie mehr nach Deutschland zurück, denn das Leben hier in Spanien ist so viel entspannter und fröhlicher, aber die Arbeit ist echt hart. Besonders auch wegen der aktuellen Preissteigerungen in allen Bereichen.
Hallo Sybill, das stimmt allerdings, es ist hier freundlicher und entspannter und das nicht nur wegen des Wetters. Zum Thema Preissteigerung kommt in den kommenden Tagen noch ein Bericht von uns.
Wir tragen uns auch ernsthaft mit dem Gedanken, diesem Land mit seinem rot-grünen Klimaregime endgültig den Rücken zu kehren. Das ist mittlerweile nicht mehr unser Deutschland, in dem Meinungsfreiheit mit Füßen getreten wird und man von totalitären, kriegslüsternen Klima-Politrikern gegängelt, fremdbestimmt und enteignet wird, ohne dass das Volk auch nur einen Laut gibt.
Selbst das Vorschreiben, welches Auto man fährt, welches Essen man isst, wie man heizt, wie man wohnt und ob man sich impfen lassen möchte, scheint den Leuten nicht wichtig genug zu sein, um dagegen aufzustehen.
Die Frage ist nur, ob man wieder freundschaftliche Kontakte im Ausland bekommt, was sicher nicht ganz einfach werden dürfte, wenn man um die 60 und kinderlos ist. Aber das Wetter ist definitiv besser, soviel steht fest.
Uns zieht es auch um die Gegend von Denia-Pedreguer. In Kürze werden wir uns dort nach einem neuen Zuhause umsehen.
Liebe Ilona, oh ja, Du beschreibst die Situation sehr gut und wir können Euch sehr gut verstehen. Was neue Kontakte betrifft, so kann ich Euch versichern, dass das schneller geht als ihr denkt. Relativ bald kommt ihr kaum mehr rum. Hier ist es total anders. Du kommst im Restaurant genauso ins Gespräch wie über Gruppen, Clubs und Gleichgesinnte. Dazu aber machen wir auch demnächst einen Beitrag. Und selbst, wenn man weniger vereinsaffin ist, hier ist man in der Regel nie einsam, wenn man es nicht sein möchte. 🙂 Meldet Euch, wenn ihr noch Tipps braucht. Schreibt am besten per Mail an jetzt@deutschlandverlassen.com