9. Mai 2016

Die Philippinen haben die Wahl
Am Montag, 9. Mai, wurde auf den Philippinen gewählt. Als Foreigner sollte man hier weder das Geschehen kommentieren geschweige denn, sich für einen Kandidaten auch nur verbal einsetzen. Finanzieller Support kann sogar mit Landesverweis geahndet werden.
Als Gäste, die wir nun mal in diesem Land sind, halten wir uns selbstverständlich an diese Regeln und werden die Wahl nicht kommentieren. Dennoch beobachten wir alles natürlich sehr interessiert. Da wir hier leben, kann der Wahlausgang auch Folgen für uns haben.

Wahl: Kampf um jede Stimme

Bereits im Vorfeld ist die aufgeregte Stimmung nicht zu übersehen. Massenweise Wahlplakate „zieren“ jede mögliche und unmögliche Stelle – ähnlich wie in Deutschland, aber sehr viel wilder und chaotischer. Außerdem bleiben die Plakate hier noch Ewigkeiten nach der Wahl hängen. Sie zu entfernen interessiert niemanden – das Papier gesellt sich irgendwann von alleine zum anderen Müll ein, der an manchen Orten das Bild dominiert.

Anders als in Deutschland führen die Pinoys ihren Wahlkampf auf der Straße und mit viel Musik. So fahren Tricycles mit Werbebanner der einzelnen Kandidaten durch die Gassen, kleine Busse mit dem Konterfei des Wunschpolitikers und lärmenden Popsongs aus provisorisch installierten Lautsprechern stauen sich in der verstopften Innenstadt. Man wird beschallt von Slogans und Versprechungen.

Ja, überall auf der Welt lügen sie, dass sich die Balken biegen, so lange sie an die Macht kommen oder dort bleiben. Was das betrifft, untscheidet Deutschland nichts von einem Entwicklungsland. Vielleicht sollte man sich das einmal bewusst machen….wobei, die Masse will vermutlich gar nichts anderes als belogen und betrogen zu werden.

Auch im TV laufen, ähnlich wie in Deutschland, diverse Kampagnen. Da wird der Gegenkandidat nach allen Regeln der Kunst diffamiert. Das kennt man von Deutschland ja mittlerweile auch. Hier ist es ein offenes Geheimnis, das Wahlstimmen auch gerne einmal gekauft werden. Mal sehen, was das auch in Alemania möglich ist. Auch das lassen wir einfach unkommentiert. Für beide Länder.

Da es in den kommenden Tagen hier in jedem Fall unruhiger wird, werden wir uns heute noch mit allem Nötigen eindecken und die Wahlen in unserem sicheren Heim abwarten.

Zitat

„Es ist schon ein (…) Trost bei Wahlen, dass von mehreren Kandidaten immer nur einer gewählt werden kann!“

Mark Twain (1835 – 1910), eigentlich Samuel Langhorne Clemens, US-amerikanischer Erzähler und Satiriker