Windhoek kennen die meisten Namibia-Besucher nur von ihrer An- und Abreise. Mehr als eine, vielleicht zwei Nächte, verbringen die wenigsten Touristen in der namibischen Hauptstadt. Wer nach Namibia kommt, freut sich auf Wildnis, Wüste und wilde Tiere. Dabei hat auch das windige Eck einiges zu bieten – was oft erst auf den zweiten Blick sichtbar wird.
Wer sich ein wenig Zeit für die namibische Hauptstadt nimmt, wird überrascht: von der Vielfalt der Menschen, dem Mix aus kolonialer Geschichte und afrikanischem Alltag, von ruhigen Orten zum Innehalten und unerwartet gutem Essen. Wir verraten euch heute einige lohnenswerte Adressen für euren Aufenthalt. Eine kleine Hommage an die Hauptstadt Namibias und ihre Bewohner (außer an die, die bei Home Affairs arbeiten).
Frühstück in Windhoek
Krisjan’s Bistro
Quirlig, modern und mit einem Hauch von Dorfcharme. Vielseitige Speisekarte, gute Kaffeeauswahl und die beliebten „Hot Chocolate Balls“. Innen wie außen sitzt man urig und fühlt sich mitten in der Stadt fast ländlich aufgehoben. Ein Treffpunkt für alle, die es lebendig und entspannt mögen.
Jonno’s Bistro
Direkt am Auas-Valley Shopping Centre: modern gestaltet, gleichzeitig gemütlich. Von Full-English-Breakfast über frische Sandwiches bis zu hausgemachtem Gebäck. Empfehlenswert sind die Kaffeespezialitäten und das Wagyu.
Raith’s Bistro
Für alle, die deutsche Backwaren vermisst haben: frisches Brot, Brötchen, Sandwiches und kleine Snacks schon ab 6 Uhr morgens. Kein Design-Highlight, aber solide Qualität und verlässliche Öffnungszeiten.
Droombos
Nur 4 km außerhalb: elegantes Gästehaus mit dem Birdcage Restaurant, einem gläsernen Panoramarestaurant im Garten. „Farm-to-plate“ mit eigenem Gemüse und Kräutern, dazu stilvolles Ambiente und Ausblick auf grüne Anlagen. Frühstück täglich 8–11 Uhr.
Lunch & Dinner
Stellenbosch Wine Bar & Bistro
Eleganter Klassiker in Windhoek: hochwertige Fleischgerichte aus eigener Naturreserve, saisonales Gemüse und ausgesuchte südafrikanische Weine. Mediterrane Atmosphäre in einem charmanten Innenhof. Achtung: Es sind drei verschiedene Restaurants, die um den Innenhof „drapiert“ sind (Fleisch, Sushi, Bistro) – am Eingang nachfragen.
Cape Town Fish Market
Sushi- und Seafood-Restaurant im Am Weinberg Estate. Mischung aus südafrikanischen und japanischen Einflüssen: von Fish & Chips bis frisches Sashimi. Entspannt, modern, mit passender Weinauswahl.
Roberto’s Pizzeria
Im Eros Shopping Centre: handgearbeitete, napoletanische Holzofen-Pizza – dünn oder dick, immer frisch. Kein spektakuläres Ambiente, aber geschmacklich top. Öffnungszeiten: täglich von 12:00 bis 21:00 Uhr. Auch zum Mitnehmen.
Good Fellas Pizza & Pub
Lässige Pub-Atmosphäre mit wood-fired Pizza, Pasta und Steaks. Ideal für einen ungezwungenen Abend, allerdings schwankt die Qualität gelegentlich.
Ausflüge rund um Windhoek
Yellowstone Trails
Ein Geheimtipp für Wanderer und Mountainbiker. Wege durch Busch- und Hügellandschaften mit tollen Ausblicken.
Avis Damm
Beliebter Stausee im Osten: ideal für Spaziergänge, Picknicks und Sonnenuntergänge. Viel Vogelwelt, aber Vorsicht in der Regenzeit (Schlangen) und nur zu offiziellen Zeiten besuchen.
IGL Trails
Südlich von Windhoek: abwechslungsreiche Pfade für Spaziergänge, Jogging oder Biking. Perfekt für Bewegung ohne lange Anfahrt.
Kultur & Entdeckungen
Geologie-Museum
Klein, aber spannend: Mineralien, Edelsteine und geologische Karten Namibias. Das Museum versteckt sich im Gebäude des Ministry of Mines – einfach bei der Schranke parken und hinein, die Mitarbeiter sind hilfsbereit.
Eisenbahnmuseum
Im alten Bahnhof untergebracht. Mit Lokomotiven, Uniformen und historischen Fotos erzählt es die Geschichte der namibischen Eisenbahn. Nostalgisch, charmant, ein Stück Pioniergeist.
Craft Center
Lebendiger Kunsthandwerksmarkt mit Schnitzereien, Textilien und Schmuck aus allen Landesteilen. Ideal für Souvenirs – und für ein Stück Kuchen nebenbei.
Bilder von links nach rechts: Farm Windhoek, Avis Dam, Stellenbosch, Sushi im Cape Town Fish Market, Krisjan´s Bistro und das Geologiemuseum.
Fazit
Windhoek ist keine Metropole, die auf den ersten Blick glänzt – und vielleicht genau deshalb bleibt sie so leicht im Herzen hängen. Wer sich Zeit nimmt, entdeckt eine Stadt, die zwischen Alltagsleben und kleinen Besonderheiten überrascht: gute Restaurants, niedliche Märkte, Spazierwege in der Natur und Museen voller Geschichten. Vielleicht ist Windhoek nicht die große Bühne Namibias – aber sie ist die Tür, durch die man das Land betritt und wieder verlässt. Und manchmal lohnt es sich, an dieser Tür ein bisschen länger zu verweilen.
Habt ihr noch weitere Tipps, was man unbedingt in Windhoek gesehen haben muss?
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