Erwartungen und Realität
Wenn die Erwartungen von der Realität eingeholt werden, dann gibt es meist ein böses Erwachen. Nun, die Gründe, um auf die Philippinen auszuwandern sind vielfältig. Die einen hoffen auf günstige Lebenshaltungskosten, andere darauf, der großen Liebe zu begegnen, manche mögen Fun und Easy Living unter Palmen suchen. Auch, wer zwar nach Asien, aber dennoch in einem christlich geprägten Land, in dem man mit Englisch gut durchkommt, leben will, wird sich vielleicht für den Inselstaat interessieren.
Wir haben viele Einheimische und Expats kennen gelernt, viele Lebensgeschichten verfolgt und bei so manchem eine Menge Ernüchterung erlebt. Genauso gibt es aber immer auch die berühmten Ausnahmen der Regel, die dort ihr absolutes Paradies gefunden haben. Folgend ein paar Erwartungen, die so mancher hatte und die Realität, die er vorgefunden hat.
Erwartung: Auf den Philippinen kann man billig wohnen
Konkret heißt das: Keine Isolierung, keine Klimaanlage, keine Extras, schlechte Bauqualität, sehr einfache Ausstattung. Dann sind meist kleine Appartements im Hinterhof bereits ab 100 Euro pro Monat erhältlich.
Nein! Wer gerne etwas Komfort möchte, der muss auch tiefer in die Tasche greifen. Denn auch die Pinoys haben verstanden, dass sich mit Westlern Geld verdienen lässt. Wer will es ihnen verdenken.
Für ein kleines Haus mit ein wenig besserer Ausstattung zahlt man dann schnell 600 Euro. Wer noch Garten und Pool dabei möchte, ist auch schon mit 800 bis 1000 Euro dabei. Bauqualität und Isolierung sind dann meist immer noch schlecht, aber man hat ein wenig mehr Komfort.
Sehr viel günstiger als in Europa sind Fahrten mit Bus und anderen Beförderungsmitteln sowie die Kosten für das Haus- und Gartenpersonal.
Erwartung: Auf den Philippinen kann man billig essen
Nein! Wer ein wenig Wert auf Kulinarik legt, langt auf den Philippinen tiefer in die Tasche als beispielsweise in Europa. Sowohl im Einkauf fürs selbst kochen als auch beim Essen gehen.
Erwartung: Die Philippinas sind alle tolle Frauen und lieben die Wessis
Wie immer kann man das nicht pauschalisieren. Es gibt auf den Philippinen, wie überall auf der Welt, tolle und weniger tolle Frauen. Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob….
Nein! Sie sind eben nicht alle lieb und nett und haben schon immer von übergewichtigen alten Männern geträumt. Oft lieben sie einfach die Versorgung. Und das kann man ihnen nicht verübeln. Wer kaum genug hat, das tägliche Überleben zu sichern, für den ist ein „reicher“ Amerikaner oder Deutscher oder Schweizer wie ein Sechser im Lotto. Und reich ist jeder, der sich ein Flugticket auf die Philippinen leisten kann.
Erwartung: Ach, irgendeinen Job werde ich schon finden. Zur Not arbeite ich als Tauchlehrer
Mehr zum Thema gibt es hier unter Arbeiten im Ausland.
Erwartung: Es hat überall auf den Philippinen Traumstände, alle perfekt zum Abhängen
Nein! Die „normalen“ Dorf- und Stadtstrände sind meist übelst verdreckt und laden wenig zum Baden ein.
Erwartung: Mein Visum ist abgelaufen? Das macht nichts, die nehmen das nicht so genau!
Erwartung: Die Pinoys sind alle so gastfreundlich!
Erwartung: Die medizinische Versorgung ist fast so gut wie in Europa
Nein! Bereits in den Provinzstädten lässt die Qualität der medizinischen Versorgung schwer zu wünschen übrig – vorsichtig ausgedrückt. Geht man aufs Land, wird es ganz duster.
So rühmt sich Dumaguete mit seinem Silliman University Medical Center (SUMC), wer dort aber einmal behandelt werden musste, möchte das nie wieder. Mehr dazu unter der Kategorie „Medizinische Versorgung“.